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Jul 03, 2023Jul 03, 2023

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Was passiert bei der Entsorgung von Wetterschutzkleidung? Der Membranspezialist WLGore & Associates hat in einer Studie das Verbrennungsverhalten von PTFE untersuchen lassen. Das Ergebnis: Wird Kleidung mit PTFE-Membran in einer typischen Verbrennungsanlage für Hausmüll entsorgt, gelangen keine umweltgefährdenden Stoffe aus.

Was passiert bei der Entsorgung von Wetterschutzkleidung? Der Membranspezialist WLGore & Associates hat in einer Studie das Verbrennungsverhalten von PTFE untersuchen lassen.

Um die Nachhaltigkeit von Produkten zu beurteilen, reicht es nicht aus, nur die Herstellungsprozesse zu betrachten. Ebenso wichtig ist es, darüber nachzudenken, was mit einem Produkt am Ende seines längstmöglichen Lebenszyklus passiert. Denn egal wie oft ein Kleidungsstück getragen, repariert und wiederverwendet wird, irgendwann wird es zu einem Abfallprodukt.

Dies gilt natürlich auch für eine Gore-Tex-Jacke mit Polytetrafluorethylen (PTFE)-Membran. Was passiert bei ihrer Entsorgung? „Aus der Diskussion mit Greenpeace im Jahr 2017 haben wir begonnen zu untersuchen, was mit einem PTFE-Polymer am Ende seines Lebens passiert – wenn es weggeworfen wird und in einer Müllverbrennungsanlage landet“, erklärt Bernhard Kiehl, Leiter Nachhaltigkeit bei Gore Fabrics .

Bisher liegen solche Verbrennungsstudien nur für die USA vor, nicht jedoch für Europa. Um das Verbrennungsverhalten von PTFE nach den Standards europäischer und asiatischer Verbrennungsanlagen zu untersuchen, beauftragte Gore Wissenschaftler des Karlsruher Instituts für Technologie – einem weltweit renommierten, staatlich geförderten Forschungsinstitut in Deutschland.

Kiehl: „Uns war es wichtig, dass wir bei der Beauftragung einer solchen Studie alle wissenschaftlichen Standards erfüllen mussten.“ Die Wissenschaftler testeten das PTFE, indem sie von Gore gelieferte PTFE-Pellets mit Erdgas, Holzpellets und Luft in einer Pilotverbrennungsanlage bei 870 °C und 1020 °C verbrannten und so die Bedingungen einer typischen kommunalen Verbrennungsanlage simulierten.

Das Ergebnis: Bei der Verbrennung von PTFE bei den für eine Hausmüllverbrennungsanlage typischen Temperaturen werden keine umweltgefährdenden Chemikalien freigesetzt.

PTFE wird im Wesentlichen in Kohlendioxid und Fluorwasserstoff umgewandelt, der in den Filtersystemen in ungiftigen Flussspat umgewandelt wird. Die Ergebnisse sind peer-reviewed und wurden gerade in der Wissenschaftszeitschrift Chemosphere veröffentlicht.

In der Studie wurde nicht untersucht, wie sich PTFE beim Verbrennen in offenem Feuer verhält. Hier herrschen völlig andere, unterschiedliche Bedingungen. Es ist jedoch seit langem bekannt, dass die unkontrollierte Verbrennung von Textilien oder Membranen jeglicher Art unzählige giftige Stoffe freisetzt und gefährlich ist.

„Solche Studien gibt es schon seit 45 Jahren“, erklärt Kiehl und reagiert damit auf einen aktuellen Vorwurf, dass beim Verbrennen von PTFE im offenen Feuer hochgiftige Stoffe wie Flusssäure entstehen.

Aus Kiehls Sicht ist das Verbrennen über offenem Feuer keine gängige Entsorgungsmethode für wetterfeste Kleidung: „Laut Altkleiderverwertern wird Regenbekleidung vor allem nach Osteuropa und Russland verkauft, weil dort das Klima ähnlich ist und die notwendigen Einkäufe getätigt werden.“ Strom ist vorhanden. Auch dort gibt es sehr ähnliche Entsorgungswege. Dort landet der Textilmüll – genau wie hier – entweder auf einer geregelten Deponie oder in Verbrennungsanlagen. Warum das Szenario „offenes Feuer“ als gängige Entsorgungsmethode dargestellt wird, ist für uns nicht plausibel für wetterfeste Kleidung.“